Eigene Geschichten für Jangala schreiben – eine praktische Anleitung für die Bildungsarbeit

Wer Jangala einsetzt, weiß: Die Materialien sind so gestaltet, dass alle daran anknüpfen können. Sie leben davon, dass Pädagog:innen, Sprachförderkräfte und Lehrkräfte eigene Ideen einbringen. Der Koffer soll wachsen – mit Geschichten, die an die Lebenswelten der Kinder anknüpfen und Raum für sprachliche wie kreative Entfaltung bieten.

Was zeichnet eine gute Jangala-Geschichte aus?

  • Offenheit
    Geschichten sind keine fertigen Texte, sondern Anlässe zum Weiterdenken. Eine Szene, ein Konflikt oder eine Frage genügen, um Kinder zum Mitgestalten einzuladen.
  • Sprachsensibilität
    Klare Sprache unterstützt den Erwerb. Kurze Sätze, einfache Strukturen und Wiederholungen fördern das Verstehen und erleichtern das Nacherzählen.
  • Spielbarkeit
    Jede Geschichte wird zur Bühne. Figuren sprechen, bewegen sich und laden zum Rollenspiel ein – ein direkter Zugang zu Sprache über Handlung.
  • Alltagsnähe oder Fantasie
    Ob Picknick im Dschungel oder Streit um die Schaukel: Geschichten funktionieren, wenn Kinder Bekanntes wiederfinden – oder sich in ungewöhnliche Szenarien hineinträumen können.

Der Aufbau – einfach und flexibel

  • Einstieg: Wer ist beteiligt? Wo spielt die Handlung?
  • Entwicklung: Welche Ideen oder Ereignisse entstehen?
  • Wendepunkt: Gibt es ein Problem oder eine überraschende Wendung?
  • Ende: Wie wird die Situation aufgelöst?

Erste Schritte zum Schreiben

Oft genügt ein Bild, eine Figur oder ein Alltagsgegenstand als Impuls. Formulieren Sie die Handlung in klarer, einfacher Sprache. Verwenden Sie kurze Absätze, viele Verben und direkte Rede. Probieren Sie die Geschichte mit Kindern aus – ihr spontanes Feedback ist der beste Indikator für Verständlichkeit und Wirkung. Dazu eignen sich auch ideal echte Szenen aus dem Leben der Kinder, vielleicht gab es ja letztens einen Konflikt, der nochmal symbolisch ausgehandelt werden sollen? Dafür ist Jangala auch da!

Tipp: Nutzen Sie die Wort-Bild-Karten aus bestehenden Jangala-Geschichten als Inspiration. So lassen sich Wortschatzarbeit und Storytelling unmittelbar verbinden.

Fazit

Geschichten für Jangala zu schreiben bedeutet nicht, einen literarischen Text zu verfassen. Es geht um offene, sprachsensible Lernanlässe, die Kinder ins Erzählen bringen. Jede Geschichte ist ein Experiment – und eine Chance, Bildung kreativ mitzugestalten.

Fähigkeiten

Gepostet am

September 11, 2025

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